Für gute Golfer sind Flexibilität, Mobilität, Kraft und Ausdauer das A & O. Yoga stellt also die perfekte, ganzheitliche Ergänzung dar, um auf dem Platz bester Leistung zu erbringen und die einseitige Belastung im Golfsport auszugleichen. Ab auf die Matte – erst Yoga, dann Abschlag!
WARUM IST YOGA GUT FÜR GOLFER?
Bevor es auf die Matte geht, geht es darum zu verstehen, warum es durchaus sinnvoll ist, Golf und Yoga zu kombinieren. Generell ist der Golfsport eine sehr einseitige Sportart. Über die Zeit können die repetitiven Bewegungsmuster zu Dysbalancen und einem erhöhten Verletzungsrisiko führen. Darum ist es umso wichtiger, mit einer regelmäßigen, ganzheitlichen Yogapraxis auch die benachteiligten Muskelgruppen zu kräftigen.
Ergänzt du Dein Golfspiel mit regelmäßigen Yoga Einheiten profitierst du außerdem von folgenden positiven Nebeneffekten:
- Verbesserung der Drehbewegung durch Mobilisierung der Wirbelsäule
- Beweglichkeit und Stärkung im unteren Rücken
- Fester Stand und stabile Endphase durch eine bessere Balance
- Ausgeglichenheit, Fokus und mentale Stärke durch Atemtechniken und Meditation
Also noch einmal zusammenfassend: Durch eine regelmäßige Yogapraxis erreichst Du mehr Flexibilität und Mobilität und weitere konkrete Nebeneffekte für dein Golfspiel, denn einige Asanas, „Yoga Posen“, zahlen genau auf die Muskelpartien ein, die Golfer brauchen, um auf dem Platz die richtige Technik anwenden zu können.
WIE GENAU VERBESSERT YOGA DEIN GOLFSPIEL?
Um die beschriebenen positiven Nebeneffekte zu erreichen ist eine regelmäßige Yogapraxis erforderlich. Regelmäßig heißt dabei nicht unbedingt eine Stunde täglich, vielmehr reichen schon 20 Minuten. Du kannst die Übungen Morgens nach dem Aufstehen, Abends nach der Arbeit oder als Aufwärmprogramm vor der Golfrunde auf der Driving Range in deine Tagesroutine einbauen.
Die für die Serie zusammengestellten Yogasequenzen fokussieren sich auf die einzelnen Körperpartien und stellen die optimale, ganzheitliche Ergänzung oder Vorbereitung für das Golfspiel dar. Außerdem lassen sie sich ohne zusätzliche Mittel einfach in den Alltag integrieren. Übst du daheim, empfiehlt es sich, eine Sportmatte bereit zu halten und ein Sitzkissen. Natürlich kannst du auch viele der Übungen, die in diesem Artikel gezeigt werden modifiziert auf der Driving Range anwenden, um dich vor dem Spielen aufzuwärmen. Achte dafür auf die Tipps!
MEDITATION UND ATEMTECHNIK – mental gestärkt auf die Runde
Es ist kein Geheimnis, dass eine 18 Loch Runde durchaus eine mentale Herausforderung für den ein oder anderen Golfer darstellt. Neben der körperlichen Balance schaffst du es durch Meditation und gezielte Atemtechniken auch ein mentales Gleichgewicht herzustellen und zu stärken. Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass schon wenige Minuten der Meditation Deine mentale Stabilität fördern und sowohl körperliche als auch geistige Wirkung erzielen. Durch die Aktivierung des Parasympathikus mit einer gleichmäßigen Atemtechnik förderst du Deine Regeneration: Du verlangsamst und beruhigst du Deinen Herzschlag und Deine Atemfrequenz. Außerdem verbesserst du Deine Sauerstoffversorgung.
Gleichmäßige Atmung
Komme in einen kreuzbeinigen, bequemen Sitz. Nimm Dir gerne eine Sitzerhöhung, wie z.B. einen Yogaklotz, ein Kissen oder eine gefaltete Decke zur Unterstützung. Achte auf einen aufgerichteten, langen Rücken und rolle Deine Schultern einmal sanft nach hinten unten. Legen die eine Hand auf Deinen Bauch und die andere auf Deinen Brustkorb. Nun starte ganz sanft damit, über die Nase einzuatmen. Spüre mit den Händen, wie sich die Bauchdecke und der Brustkorb heben. Atmen nun ganz sanft über den Mund wieder aus. Spüre jetzt wie sich Bauchdecke und Brustkorb wieder senken. Falls Gedanken auftauchen, lass sie ziehen, ohne sie zu bewerten und komme zurück zu Deinem Atemrythmus und lass Deinen Atem natürlich weiter fließen. Wiederhole diese Übung für 5-10 Minuten und komme ganz bewusst vom Denken ins Fühlen.
Tipp: Du spielst eine Runde Golf und vor dir staut es sich? Setz Dich doch auf die Bank am Tee und nimm ein paar tiefe bewusste Atemzüge!
Wirbelsäulenmobilisation – für eine bessere Rotation im Golfschwung
Eine mobilisierte Wirbelsäule und ein gesunder, gekräftigter Rücken sind die Grundlage für einen guten Golfschwung. Mit den folgenden Übungen mobilisierst du zum Einen deine Wirbelsäule im Lendenbereich und kräftigst gezielt deine Rücken- und Rumpfmuskulatur. Achte bei der Durchführung stets auf die Verbindung von Deiner Bewegung mit Deinem Atem.
Oberkörperkreise
Komme wieder in einen kreuzbeinigen, bequemen und aufrechten Sitz. Erde Deine Sitzbeinhöcker und lege deine Hände auf deine Knie.
- Nun starte ganz sanft damit, Deinen Oberkörper in kreisenden Bewegungen im Uhrzeigersinn zu bewegen. Komm erst nach vorne in ein leichtes Hohlkreuz.
- Führe Deinen Oberkörper über die rechte Seite in nach hinten und mache deinen Rücken ganz rund.
- Nun kommst Du über die linke Seite wieder zurück nach vorne.
- Verbinde Deinen Atem gleichmäßig mit der Bewegung: Atme ein, komm nach vorne und rechts. Atme aus, kommen den runden Rücken und über links nach vorne.
- Wiederhole diese Übung ca. 10 mal und wechsle anschließend die Richtung.
Tipp: Wenn Du die Übung etwas abwandeln möchtest, starte mit geradem Rücken und lass Deine Kreise ganz klein anfangen und von Runde zu Runde immer größer werden. Sobald Deine Kreise am größten sind, fängst Du an, sie von Runde zu Runde wieder kleiner werden zu lassen, bis Du sie gar nicht mehr richtig als kreisende Bewegung wahrnehmen kannst.
Diese Übung kannst du zum Aufwärmen auf der Driving Range auch super im Stehen ausführen!
„Durch Yoga können Golfer die sportbedingte, einseitige Belastung ausgleichen und so häufige Verletzungen vorbeugen“ – Johnny Biddle, Head Pro am Golfclub zu Gut Ludwigsberg
Copyright: Johanna Specht
Den Artikel inkl. Bildern findet ihr auch im Golfszene Magazin: 01/2022 https://www.golfszene.online/golfszene/golfszene-allg%C3%A4u/